Hallo in die Runde,

kennt Ihr das auch? Neues Jahr, neues Glück? Kein Sorge, ich komme euch jetzt nicht mit den alten Kamellen wie „jetzt wird alles besser“ oder dem Hääääshtag (ja, mein Lieblingswort) #comebackstronger.

Nee, im ernst. Ich bin in vielen Dingen ja noch absolut „oldscool“. Ich erstelle trotz Strava seit fast 20 Jahren jedes Jahr ein Excel #Trainingsbuch zum selbsteintragen. Meist schon Ende November. Meine schwierigste Frage die mich bis dahin beschäftigt war und ist immer die, welche Farbe der Hintergrund dieser Tabelle haben wird.

Während ich diese so erstelle, schaue ich auch auf mein altes Jahr zurück und mache meinen „sportlichen Kassensturz“. Oja, das Jahr 2021 war mehr ein Bergrutsch als ein Sturz. Mit Motivation in die ersten Monate rein, dann ein neuer Job mit vielen Stunden der Arbeit. Also wieder Lücken im Trainingsbuch oder einfach nur weniger Trainingszeit. Dann fragt man sich meistens wo denn seine Ziele geblieben sind. Man reisst sich wieder am Riemen, aber dann hat das Leben ja noch einige andere Fußangeln parat, die das Training und die schönen Pläne dann doch wieder zerschießen.

Man kann es drehen und auch wenden. Ich werde das Gefühl nicht los, das mein Leben mich nicht versteht. Was ist denn eigentlich wichtig ist im Leben als Sportler. Eines ist und bleibt aber am wichtigsten. Die Gesundheit. Ohne die wird es auch in diesem Jahr nicht klappen. Und auch aktuell hat mir mein Leben gezeigt, dass wir oder liebe Menschen um uns herum nicht unkaputtbar sind. Von daher gehe ich mein (Sportler)Leben auch in vielen Dingen und Bereichen demütiger an. Wir müssen nicht immer alles verstehen, aber wir müssen auf alles reagieren können was uns an Hindenissen in den Weg gelegt wird. Und seien es nur die Steine, die wir nutzen sollten um daraus eine Treppe zu bauen.

Ach ja, verstehen. Auch heute geht es ja nicht ohne Seitenhieb ab. Mal im ernst. Habe ich den Zeitpunkt verpasst wo sich die Läufer*innensprache geändert hat? Ich meine jetzt mal im ernst. In der Schule hatte man mir Vokabeln beigebracht, damit ich mich verständigen kann. Wenn ich mich heute mit „Frischlingen“ im Laufsport unterhalte, dann frage ich mich manchmal ob jeder von uns eine andere Sprache sprecht. Meiner Meinung nach sagt von denen keiner mehr, das er/sie einen lange Lauf gemacht haben für den nächsten Marathon, sondern es wird cooler und stattdessen folgt der „Longrun“. Hört sich ja auch viel besser an, oder? Vor einiger Zeit hatte ich mich auch einmal wieder mit einem Läufer über sein Training unterhalten und Ihn gefragt, was er denn mache um schneller zu werden? „Machst du kurze Intervalle oder lieber ein Fahrtspiel im Gelände“. Das Gesicht vom Ihm hättet Ihr mal sehen sollen. Nach einigen Erklärungen meinerseits, was ich damit meinte sagte er: „Aaaach so,  HIIT-Training“. Ja, das würde er wohl machen. Wunderbar. Es ist ja nicht so das hier gerade Generationen aufeinander gestossen sind, er war nur unweseltlich jünger wie ich. Aber wenn man sich erst mal an den „neuen“ Sprachgebrauch gewöhnt hat, dann wird alles viel leichter. So kann man auch manchmal selber innerlich etwas schmunzeln.

Was mich an einige Szenen oder Begebenheiten erinnert aus meiner Laufladen Zeit erinnert. Da waren sie dann wieder, die unterschiedlichen Vokabeln. Wenn man zum Beispiel eine Bewegungsanalyse mit einem Kunden oder einer Kundin durchführen möchte. Da bekommt man manchmal Kopfkino bei den Vokabeln die einem um die Ohren geworfen wurden.

Szene 1: Vorsicht, die Pointe verstehen nur Menschen die mit Fußball etwas am Hut haben. Eine Kundin kommt rein und zeigt mir Ihre Laufschuhe. „Sie werden nachher auf dem Laufband sehen, das ich eine starke Außenläuferin bin“. Klar wusste ich was sie mir damit sagen wollte, dachte zu mir aber erst mal im Spaß „Wow, eine Fußballerin“  . Bevor ich sie dann aber auch noch Fragen wollte welchem Verein sie spielt, habe ich sie lieber aufs Laufband gebeten.

Szene 2: Kinofans aufgepasst. Ein Kunde kommt rein. Wieder die Schuhe gezeigt. „Sie könnten es bitte einmal kontrollieren. Man sagte mir nämlich, ich wäre ein starker Pronator“. Wortfetzen geistern durch meinen Kopf. Pronator? Ich habe Arnold Schwarzenegger vor den Augen. Teil 1, 2 oder 3 ? Keine Ahnung. Also den Terminator, äh Pronator doch lieber schnell aufs Band.

Aber egal. Machen wir mal lieber da weiter wo ich begonnen hatte. Frage an euch? Wie geht Ihr dieses Jahr an? Also überhaupt ein Jahr. Strategien planen, Ziele setzen und dann hoffen das 2022 milde mit euch ist? Am beständigsten ist doch die Veränderung. Von daher sollten wir auch weiter flexibel bleiben. Auch beim freuen auf die sportliche Highlights.

Nach der Sommer Olympiade kommen jetzt schon die Winterspiele in Peking. Es kommt eine Fußball WM (ich sag nur Außenläuferin), eine Leichtathletik WM und dann  eine Heim EM der Leichtathletik in München.  Klar, wir werden überall zwar nur passiv dabei sein, aber auch wieder einmal so flexibel sein müssen um unseren Alltag (also unser Training) und die TV Termine zu koordinieren.

Egal was kommt, es kommt sicherlich wieder viel neues auf uns zu. Auch  wieder viele neue Vokabeln. Aber im ernst. Mir ist es egal ob ihr lange Läufe, einen Long Run macht oder andere Dinge. Hauptsache Ihr macht es. Ich freue mich auf das nächste Jahr mit euch. Und ändert euch bitte nicht. Ich möchte schließlich auch weiterhin Themen zum schreiben haben. Denn Kakao ist noch mehr als genug da. Da kann jeder man durchgezogen werden, ich komm auch freiwillig hinterher.Denn die besten Storys überlegt man sich nicht, die erlebt man.

Okay ihr lieben, ich bin für heute mal wieder raus. Glück auf (auch 2022)

Euer Andreas

 

Hallo in die Runde,

 

ich höre auf. Ich gebe es auf. Ich lasse es sein. Ich habe mich verbissen, es aber vielleicht noch frühzeitig bemerkt.
Keine Sorge, ihr dürft auch weiterhin „freiwillig“ in den nächsten Ausgaben meinen Gedankensprüngen folgen. Ich bleibe bei der #Laufzeit. Aber mal unter uns, wann habt Ihr zuletzt diese Gedanken gehabt?

Loslassen. Ein echt schweres Thema. Manchmal unangenehm, aber ab und zu auch eine Chance oder der einzige richtige Schritt. Wenn wir ehrlich sind verbeissen wir uns doch des öfteren in verschiedene Projekte. Das kann die Marathonvorbereitung sein oder einfach nur ein privates Problem, wo wir ganz genau wissen das aufhören/aufgeben oder einfach loslassen der bequemere Weg wäre.
Klar,, jetzt kommen euch vielleicht viele der „klugen“ Sprüche aus den Motivationsbüchern der Welt in den Kopf. „Außerhalb der Komfortzone fängt das Leben an“. „Was uns nicht umbringt macht uns nur noch härter“ und ein Klassiker: „Jede/r kann alles schaffen was er/sie möchte“.

Aber wo fängt unsere eigene Wertschätzung an und wo hört diese auf? Sind wir nur „wertvoll“ wenn wir dieses Problem lösen, diesen Erfolg einfahren oder einfach nur der Welt da draußen zeigen was für ein cooler, erfolgreicher Mensch wird sind? Für alle die, die jetzt nicht mehr weiter lesen wollen. Keine Sorge, das wird heute keine Psycho Nummer. Ihr habt schon das richtige Magazin gekauft.

Loslassen heißt manchmal auch für uns Sportler zu reflektieren, ob der Aufwand und der Nutzen in der richtigen Relation steht. Und gerade nach den Olympischen Spielen, wie denen davor auch, steigert sich die Zahl der Rückritte vom Leistungssport.
Alles gegeben. Alles geschafft oder doch wieder knapp daran vorbei. Irgendwann stellt man sich die Frage. Noch ein Versuch? Noch mal alles von vorne? Bin ich bereit dazu? Ist mein Umfeld dazu bereit alles noch einmal mit zu durchleben und mich zu unterstützen? Oder man stellt sich die Frage, ob da draußen nicht noch mehr ist auf das man bislang aufgrund des Verzichtes verzichtet hat.
Ja klar, manche kommen auch in das Athlet*innen Alter wo es „normal“ ist aufzuhören. Sich selber einzugestehen das die Uhr ab einem gewissen Lebenalter gegen einen läuft, ist wohl die härteste Erkenntnis die man als Sportler*in haben kann.

Arne Gabius hat zum Beispiel alles noch einmal aktiviert für den Olympia Traum. Profiläufer, Arzt, Familienvater. 40 Jahre jung. Die Norm nicht gelaufen zu sein ist kein Scheitern. Im ersten Gefühl vielleicht schon, aber mit Abstand betrachtet hat man alles dafür gegeben was die Umstände zugelassen haben. Diese Zeiten als Master Läufer zu erziehlen, nötigen alleine schon Respekt ab. Also Arne, Respekt.
Denise Krebs, für mich das Steh-auf-Männchen (gibt es eigenlich auch ein Steh-auf-Weibchen) der Mittelstrecke. Der ständige Wille alles zu geben, sich immer mal wieder zu hinterfragen und dann auch neue Wege zu gehen. Auch wenn das Schicksal oder der Verband das eine oder andere mal im Weg standen. Neuer Trainer, neues Umfeld, neues Training, neue Strecke. Mut, der Wille noch einmal alles auf eine Karte zu setzen. Leider auch hier (noch) nicht belohnt.

Was die beiden letztgenannten vereint ist, das sie jetzt ebenfalls losgelassen haben. Arne wird weiter laufen, ganz klar. Denise wird auch weiter laufen, auch wenn sie sagt das es keinen weiteren Versuch auf eine erneute Olympia Quali geben wird. Aber beide vereint es eine Entscheidung getroffen zu haben. Andere Beispiele von Sportler*innen sind in den letzten Wochen hinzu gekommen.
Reklektion ist wichtig. Aus dem Tunnel der eigenen Planungen einmal kurz auszubrechen und nachdenken. Vorsicht jetzt doch noch etwas kulturelles!
„In dir selbst ist eine Ruhe und ein Heiligtum, in welches du dich jederzeit zurückziehen und ganz du selbst sein kannst“. Danke an Hermann Hesse für dieses Zitat.
Ganz klar, bei jeder großen Herausforderung wird es zu Problemen kommen an denen wir wachsen sollen und auch werden. Mentale Probleme, körperliche Herausforderungen und andere Dinge. Was bei den Profis der Job ist, ist für uns Otto-Normal-Athlet*innen die schönste Nebensache der Welt.

Was mir bei „uns“ des öfteren fehlt ist die #Reflektion. Sich zu fragen, ob es jetzt ein „Ego Ding“ ist, warum wir etwas machen was uns mehr schadet als weiterbringt oder ist es der mediale, soziale Druck der „Öffentlichkeit“.
Unsere Öffentlichkeit waren früher unsere Freunde, die wir beim laufen getroffen haben und die von unseren sportlichen Plänen wussten. In Zeiten der Social Media Plattformen sind die Follower das #Publikum welches wir nicht entäuschen möchten. Wir sehen uns selber in der Pflicht etwas darzustellen, eine Leistung zu erbringen und darüber bestmöglich zu berichten. Wir ernten Applaus für ein Bild und sei es noch so gestellt, ob es Fake ist oder nicht interessiert den Follower nicht im geringsten. Wir halten an unserem Auftrag fest und sei er noch so aussichtslos.

Betrügen wir uns da nicht selber einer Sache nachzujagen zu der wir nicht mehr zu 100% stehen? Ist loslassen nicht da eine Erleichterung? Sich lieber zu fokussieren auf die eigenen Interessen? Dem eigenen #Körper Respekt entgegen zu bringen und nicht zu schädigen, nur weil man sich nicht eingestehen kann das der Kampf den man führt uns in eine Sackgasse bringt?
Profis können loslassen. Wir könnten es auch. Wenn wir uns eingestehen das wir mehr sind als nur der schöne Schein. Mehr Wert sind als das eigene Ego was befriedigt werden will.

Ich habe auch losgelassen. Vor kurzem erst. Von einem Projekt. Nicht für Follower sondern fürs Ego.
Keine Sorge, keine lange Läuferstory. Ich fasse mich kurz. Als Jahrgang 1972 starte ich im nächsten Jahr in der M50 (oh-mein-Gott). Mein Credo habe ich von einem der besten Trainer der auf diesem Erdball unterwegs war. Peter Greif (googelt mal). Für Ihn gab es über die 10 km die sogenannte Läufer/Jogger Schwelle. Unter 40 min. Läufer, über 40 min. Jogger. Auch ich sag ja immer das jeder gesunde Mann die 10 km unter 40 min. laufen kann. Kein Ding.

Jetzt laufe ich ja schon lange keine Wettkämpfe mehr. Nur noch für den Spaß und sowieso viel zu wenig. Wollte aber „für mich“ und mein Ego noch mal die 40 min. knacken. Immer nur auf dem Rad unterwegs gewesen und plötzlich läuft “er“ wieder. Den 5 km Test beim ersten mal Laufen mit 19:12 min. bestanden. Nach 4 Wochen ein dickes Knie und ein Knochenödem. 8 Wochen komplette Sportpause. Noch nicht mal #Radfahren. Arthrose Grad 4 – wusste ich ja schon vorher. Jetzt im Alltag wieder schmerzfrei.

Ich höre auf. Ich habe losgelassen. 40 min – 10 km kann ich laufen. Ich weiß es jetzt, hätte es nur noch „machen“ müssen. Aber wofür? Für #Instagram? Für #Strava? Alles für Ego und noch mal alles aufs Spiel setzen? Nein. Loslassen. Ich kann es und Ihr könnt es auch. In dem Moment wenn Ihr merkt das Ihr es euch wert sein solltet.
Es gibt da draußen so viel mehr als ein Ziel, welches immer weniger unser eigenes wird. Aber wenn Ihr ein Projekt habt und es läuft – ja dann lasst es gefälligst rollen. Für euch und auch nur für euch.

Denn ganz im ernst: Wir alle glauben ja das sich die anderen #Menschen so sehr für uns interessieren. Dabei haben alle Ihre eigenen Probleme und denken ganz genau das gleiche wie Ihr. Was sollen denn die anderen denken wenn ich das jetzt nicht durchziehe?
Also ziehen wir es durch – auch das loslassen.

Glück auf – kommt gut und sicher durch den Herbst.
Euer Andreas

Hallo in die Runde,

wir rasen nur so durch das Jahr, merkt Ihr das auch? Neue Ausgabe der Laufzeit, neue Kolumne, immer noch das gleiche Grundthema. Corona. Ja, ich weiß. Es fällt schwer das Frühstück bei sich zu halten bei diesem Wort, aber was sollen wir machen. Es beschäftigt uns weiter. Euch sicherlich, weil Ihr schon sämtliche persönliche Hausrekorde auf dem Rundkurs ums Kartoffelfeld oder den Kirchplatz gebrochen habt und nun mangels Alternativen überlegt für weitere Herausforderungen in einen anderen Ort zu ziehen.

Warum das alles? Weil eure Dienstleister in Sachen Laufveranstaltungen ein existenzverbot haben seit dem Frühjahr. Ist das denn wirklich so? Gut, bei Events ab sagen wir mal 1.000 Teilnehmer mag dieses so sein. Aber unsere Laufszene besteht ja nicht nur aus den „großen“. Blättert man den Jahreskalender der deutschen Laufszene durch und so kommen hunderte Veranstaltungen auf euch zu. Okay, jetzt gerade nicht.

Darüber habe ich mir aktuell mal ein paar Gedanken gemacht. Liebe Spaßläufer, die das laufen ausschließlich als Ausgleich nutzen und dieses ganz ohne Stress, bitte mal kurz weghören, denn für euch ändert sich weiter nicht viel. Die Strecke ist frei, ihr könnt wann und wo laufen wie und warum Ihr wollt. Das ist toll und auch gut so. Auch euch brauchen wir. Unsere Laufszene ist bunt und das soll sie auch bleiben.

 

Solo-Run oder wie lautet die nähere Zukunft

Aber die Läufer*innen die mal wieder Bock auf das knistern einer Startnummer, Zeitmessung, Challenge haben, die Performance Läufer*innen, die kommen mir aktuell etwas zu kurz.     Aber W-A-R-U-M? Wir sind doch das Volker der Dichter (okay, die brauchen wir gerade nicht) und Denker. Kreativität ist nun gefragt. Und so gibt es seit einigen Monaten die sogenannten Solo-Läufe (Richtiger Name – Solo-Run). Ähnlich wie bei den Radsportlern werden die Läufer*innen in kurzem Abstand wie beim Einzelzeitfahren auf die Strecke geschickt. Natürlich muss es hier drumherum ein Hygiene Konzept geben. Keine mitgebrachten Fans und Zuschauer. Jeder bekommt seine persönliche Startzeit. Man wird gebeten erst spät anzureisen und sich dann einzeln mit seiner Startnummer (die wird zugeschickt) in ausreichendem Abstand zum Check-in Zelt zu begeben. Das alles mit Maske oder gerne auch Tuch. Der Veranstalter war so clever und hat direkt eins in die Startertüte gepackt. Bravo. Die Läufer*innen werden dann in einem langen Startkanal im Abstand von 2 Metern hintereinander aufgestellt. Alle noch mit Maske bedeckt. Wie an der Discounterkasse – Ihr erinnert euch. Dann gibt es wie bei den Radsportlern einen Countdown und der nächste Läufer holt alles aus sich heraus auf der Laufrunde.  Oder zumindest so viel wie er geben möchte.  Das darf man dann übrigens ohne Maske.

Nach der Veranstaltung gibt es im Ziel eine Verpflegung mit geschlossener PET Flasche und bei Bedarf ein Stück Obst und selbstverständlich die Medaille. Umkleiden und Duschen, nein. Wegen des Konzeptes. Keine Vor Ort Siegerehrung, die gibt es in einigen Tagen im Internet als Stream. Ciao Kakao.

Wem das jetzt zu trocken ist und zu Anonym, der muss ja nicht starten. Das ist auch vollkommen okay, es mag halt nicht jede/r. Aber ganz ehrlich. Du siehst ansonsten nur glückliche Starter`*innen.  Die haben fast die Pippi in den Augen, weil es sich wenigstens wieder wie nach Laufsport und Event anfühlt. In Dortmund war man dann noch kreativer und hat die Läufer*innen in 5er Gruppen losgeschickt. Darf man – auch in NRW.  Der Gag – die Starter haben Ihre Bestzeit angegeben und die Gruppen sind so zusammengestellt worden das die nahezu die gleichen Bestleistungen haben. Auch so kann man einen leistungslauf ausrichten. Resultat. 700 Starter – die schnellen kamen sogar aus Norddeutschland und haben Bestleistungen auf dem DLV vermessenen Kurs gelaufen.

 

Aufbruchstimmung muss sich breit machen

So, lange Einleitung. Liebe Veranstalter.  Ich möchte euch ermutigen. Macht so etwas – bitte. Klar, denjenigen die sagen das ist nicht unser Sport, denen biete ich gerne ein Einzelgespräch an. Denn mal nur kurz – ihr lasst eine riesige Chance an euch vorbeiziehen. In meiner Aufgabe als Moderator spreche ich mit vielen von Eventorganisatoren. Nicht nur den großen, sondern auch den kleineren Volkslaufveranstaltern. Die jedes Jahr immer mehr klagen das Ihre Teilnehmerzahlen heruntergehen, weil die der klassische Volkslauf sind (Basic, ohne Rahmenprogramm) und die „Leute“ heute mehr „Entertainment“ haben wollen. Zitat: „Die großen werden immer größer und die kleinen Veranstaltungen sterben aus“.

Ich sage: Wenn die „Großen“ nicht dürfen, weil es im Moment nur schwer ein umsetzungsfähiges Konzept für eine Corona konforme Veranstaltung gibt, dann kommt eure Chance. Zeigt den Laufwilligen doch mal das es euch noch gibt. Zeigt Kompetenz und sagt „Hey, schaut mal wir konnten es früher schon und jetzt erst recht“. Ich verspreche euch, die Laufszene wird es euch danken und bin mir sehr sicher das viele die dann kommen oder gekommen sind, nicht das letzte Mal bei euch waren. Eine bessere Werbung gibt es nicht für euch.

Warum also jetzt dieses Thema. Nun, weil ich bei der letzten regionalen Terminbörse für Veranstalter war und nahezu keiner da war. (Zur Erklärung: Die Terminbörse gibt es in vielen Bundesländern bei Laufveranstaltern um sich auszutauschen und/der Termine abzusprechen damit es wenig Überschneidungen gibt).  Es scheinen sich viele weiter in Ihr Kämmerlein zurück zu ziehen, anstatt mit Mut das nächste Jahr zu planen. Denn – hey – eine Sicherheit wirst du nie haben, also warum nicht einfach mal probieren und hoffen das es klappt.

Ich kenne aber auch einige Veranstalter wo dieses Konzept nicht umsetzbar ist. Andere Bundesländer, andere Regelungen in Sachen einer Veranstaltungsdurchführung oder ein ganz kleiner Laufverein mit wenigen oder teilweise älteren Mitgliedern, die aufgrund deren Altersstruktur zur Risikogruppe gehören.  Ich weiß es geht nicht bei allen. Aber was wir jetzt brauchen sind mutige Leute mit Ideen, die auch bereit sind unbequeme Wege zu gehen um mit einer Tradition nicht zu brechen. Nämlich einen traditionellen Volkslauf sterben zu lassen.

Denn sind wir ganz ehrlich. Viele dieser Veranstaltungen werden eine zweite Absage nicht mehr überleben. Weg vom Fenster, weg aus dem Kalender und die Laufszene ist um einen Termin ärmer. Die wenigsten würden zurückkommen.  Außerdem – auch ganz ehrlich – ein virtueller Lauf ist ja noch ganz witzig. Beim zweiten machen die Läufer*innen nicht mehr mit. Dann laufen wir wieder fürs Training ohne Ziele oder für die nächste Bestleistung ums Kartoffelfeld. Auch nett. Prost Mahlzeit.

 

Konzepte funktionieren, nur wo sind die Mutigen die sie auch umsetzen

Nebenbei gesagt – 2020 werde ich am Ende des Jahres knapp 10 Solo Run Events moderiert haben. Auch für mich ist es nicht das gleiche wie sonst. Aber das strahlende lächeln der Starter*innen und deren Begeisterung nach dem Lauf sind unbezahlbar. Die Atmosphäre erinnert mich an die Anfänge meiner aktiven Laufzeit.  Man spürt die Dankbarkeit, dass es diese Veranstaltung gibt, ist nett und höflich zueinander. Etwas was ich in der heutigen Gesellschaft sehr stark vermisse.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“

Der Hesse Hermann wusste es schon damals. Also, lasst uns Anfangen und lasst uns zaubern.
In diesem Sinne, Glück auf

Euer Andreas

 

Hier steht ein Sport auf der Kippe, der einmalig ist: Breitensportliche Läufer und Läuferinnen verschiedenster Nationen, Kulturen und Religionen starten gemeinsam mit Eliteathleten in einem Rennen. Integration und Zusammengehörigkeit sind Grundpfeiler der Veranstaltungen, hinzu kommt die enorm wichtige präventiv-medizinische Bedeutung des Laufsports, auch durch die Kinder- und Jugendläufe sowie Walking- und Nordic-Walking-Gruppen.

 

Keine Lobby

 

Wer Läufe als Zuschauer erlebt, wird motiviert, selbst diesen gesunden Sport zu betreiben. Diese Entwicklung hat über Jahrzehnte dazu geführt, dass alleine in Deutschland viele Millionen diesen Sport heute betreiben. Doch in der Krise gibt es für den Laufsport keine Lobby.

 

Lösungen sind gefragt

 

Die Politik muss sich endlich genauer mit dieser Krise beschäftigen und aktiv nach Lösungen suchen – zum Beispiel Hygiene- und Sicherheitskonzepte der Veranstalter optimieren und diese aktiv unterstützen statt pauschal abzulehnen. Warum zum Beispiel können Open-Air-Veranstaltungen nicht mit Abstands- und Mundschutzvorschriften stattfinden, wenn dies im täglichen Leben in vielen anderen Bereichen längst wieder möglich ist? Hier muss die Politik in Kooperation mit den Veranstaltern Sicherheits-Regelungen schaffen, so dass Großveranstaltungen – Läufe aber auch viele andere Events – wieder stattfinden können. Zudem ist die von GRR (German Road Races) bereits mehrfach beantragte Einrichtung eines Finanz-Hilfsfonds für viele Veranstalter notwendig, um zu überleben. Nach drei Monaten steht man hier immer noch am Punkt null.

Wir brauchen Eure Stimmen, Ihr seid unsere Lobby!

Hier geht es zur Petition.

Ich würde mich freuen wenn Ihr mithelft “uns” eine Stimme zu geben.

#laufsport #event #eventorganisation #sportmoderation #moderator

Im „Corona-Jahr“ 2020 neue Projekte auf den Weg zu bringen, bedarf sicherlich einer Menge Zuversicht und Optimismus, aber genau das bringen Andreas Menz, Cedric Pick und Bernd Hamer mit. Die drei Moderatoren aus Remscheid und Solingen haben im September 2020 eine bergische Moderatoren-Allianz auf den Weg gebracht. Die Idee: Bergische Moderatoren für Unternehmen und Veranstaltungen im Bergischen Land.

 

Umfangreiche Kompetenz und großes Netzwerk

Von der Eventmoderation, über die Image-, Event- und Werbefilmproduktion, bis hin zum Medien- und Kommunikationstraining, machen Menz, Pick und Hamer den Unternehmen aus der Region ab sofort ein breites Angebot. Alle Details dazu gibt es auf der Seite www.bergischemoderatoren.de. Dort steht auch, warum regionale Unternehmen auf regionale Moderatoren zurückgreifen sollten. „Die Menschen im Bergischen wissen, was sie aneinander haben und dass es sich lohnt, in ihrer Heimat auf regionale Qualität zu setzen. Das gilt für den Einkauf regionaler Produkte, genauso wie für sinnvolle Synergien in der regionalen Dienstleistungsbranche“, so Menz.

 

Regionale Synergien angesprochen

Was die drei vereint, scheint klar. Zum einen ist es die Liebe zur Heimat. Andreas Menz und Cedric Pick kommen aus Remscheid. Bernd Hamer aus Solingen. Alle drei sind im Bergischen Land geboren und aufgewachsen. Zum anderen ist es die Leidenschaft, mit der sie bereits seit Jahren erfolgreich moderieren. Zusammen decken sie die gesamte Palette der zu moderierenden Bereiche ab. TV, Radio, Messen und Events. Bei über 1000 Live-Veranstaltungen, Radioshows, Podcast-Aufzeichnungen und TV-Sendungen waren die studierten Journalisten Menz, Pick und Hamer bereits zu sehen- bzw. zu hören. Zu ihren Stammkunden zählen eine Reihe namhafter Unternehmen. Von Magenta Sport, über Radio NRW bis hin zu den Messeveranstaltern der Essen Motor Show, FIBO, ISPO und EUREGIO Wirtschaftsschau. Mit viel Hingabe, Kompetenz und „Herzblut“ moderieren sie aber auch schon seit vielen Jahren sämtliche lokale Events, wie den Röntgenlauf, die Oldtimer Klassiks oder Veranstaltungen der Remscheider Sparkasse.

Die Experten für Moderation, Kommunikation und Präsentation freuen sich nun auf weitere Projekte in ihrer Heimat.

http://www.bergischemoderatoren.de.

Die neue Ausgabe ist im Handel (2/2020). Hier hat man nun die Möglichkeit kostenlos meine ältere Kolumne nachzulesen.

Überschrift in Ausgabe (1/2020) :  Von D nach T und von W nach O.

Es ist wieder Laufzeit. Ist es ja eigentlich immer. Die erste Ausgabe für das neue (Lauf)Jahr ist da und doch sind wir noch in den letzten Tagen vom alten. Für viele ist es ja immer die Zeit des Rückblicks und des Ausblicks. Sei es auf die eigenen Leistungen und Ziele, die man erreicht hat oder eben nicht. Warum sollte ich es da anders halten. Nun ja, über meine eigenen Laufleistungen muss man nicht reden. Das ist „nur noch“ Hausgebrauch ohne Ambitionen. Aber leichtathletisch gab es doch einiges, auf welches wir 2019 zurückschauen durften. Der erste Mensch Sub 2, die erste Frau Sub 2:15 beim Marathon.  Aus deutscher Sicht unter anderem Konstanze Klosterhalfen und viele andere Dinge mehr.

Aber Statistik ist weniger etwas für eine Kolumne. Wir sind ja auf dem Weg – von D nach T oder von W zu O. Jetzt stehste auf dem Schlauch, was? Ich helfe mal. Nach Doha folgt bald Tokio (D nach T) oder nach der Weltmeisterschaft kommt Olympia (W nach O). Es wäre jetzt zu einfach Doha und die WM zu bashen (zu deutsch – runter zu machen), denn ganz ehrlich – geschaut haben wir es trotzdem.   Gut, in Zeiten des Klimawandels und des Klimaschutzes ein Stadion mit Air Condition zu sehen, lässt wieder an den Weihnachtsmann oder den Jeti glauben. Okay, die Jungs unten haben genug Geld und wenn die nach einer ordentlichen Portion Nachtschlaf von einer WM in der Wüste träumen wo keiner schwitzen muss, dann baut man das halt.  Technologisch spannend, klimatechnischer Irrsinn. Genauso wie einen Marathon in einem Land zu veranstalten, wo die Menschen bei 30 Grad die Jacken rausholen, weil sie es als zu kalt empfinden. Das dann der Start in die Nacht verlegt wird hatte zwar homöoptische Wirkung, allerdings zur Folge das die Strecke leer war und der Zuseher in Deutschland sich den Wecker stellen musste, um live dabei zu sein.  Okay – Bashing aus.

TOKIO. JAPAN. Land der Marathonläufer. Eine Tradition die so groß ist wie das Land. Hier wird der Laufsport zelebriert. Fachkundiges Publikum oder zumindest begeisterte Zuschauer werden wir sehen, so meine Prognose. Ende des Jahres hole ich ja immer die Glaskugel raus. Bleigießen gibt es ja immer erst an Silvester. Aber mal im Ernst. Man kann über das IOC denken wir und was man will. Für die meisten Sportler ist der Mythos der ersten erlebten Olympischen Spiele doch immer noch da. Der Olympiazyklus geht in den Endspurt und man versucht mit allen sportlichen Mitteln seine Leistungen abzurufen, um dabei zu sein. Da verliert dann auch eine WM in Doha (sorry, doch noch einmal) seine Wertigkeit, weil man lieber Verletzungen auskuriert um eine Chance auf Tokio zu haben.  Mal im Ernst, wie seht Ihr das? Warum waren plötzlich so viele Leistungsträger verletzt sodass sie den Start bei der WM nicht wahrgenommen haben. Sicher waren die Verletzungen bei den meisten so intensiv das ein Start ausgeschlossen wurde, aber auch genauso klar bei nicht wenigen die den Aufbau für den großen Showdown nicht gefährden wollten. Die Hatz auf die Norm. Unabhängig davon wünsche ich allen eine schnelle Genesung.

Das Thema Norm beschäftigt mich schon seit Jahren. Nein, nicht so wie Ihr denkt. Ihr wisst ja „Hausgebrauch“ bei mir. Bei den Läufer/innen hängt (Vorsicht Wortwitz) die Latte hoch. Sind keine Springer ich weiß. Aber die Zeiten die dann gejagt werden, sind zwar international nicht der Weltmaßstab, aber nur von wenigen in Deutschland erreichbar. Was meist folgte, war dann eine jagt bis zum letzten Tag. Wenn man dann im April noch einen schnellen Marathon gelaufen ist , sich die Norm holte und dann 3 Monate später wieder ranmusste, dann war der Akku leer. Mal ehrlich, was sind denn zum Beispiel die Kriterien für einen Anwärter auf eine Medaille, sei es in Doha oder Tokio (wo es auch warm werden soll). Es/sie muss sich auf den Tag genau vorbereiten können, genau dann fit sein. Die Fähigkeit zeichnete doch auch in den letzten Jahren Weltmeister oder Olympiasieger aus. Selten waren es die zeitmäßig jahresbesten die dann auch Titelträger wurden. Also lieber DLV – denkt doch mal nach dem US-Model über Trails nach. (EINEM Ausscheidungswettkampf). Wir hatten doch bereits zum zweiten mal „die Finals“. Warum also diesen Faden nicht weiter spinnen? Die drei besten fliegen. Voraussetzung sollte sein das sie die internationale Norm unterbieten. (Die liegt übrigens deutlich niedriger als die DLV Norm).  Vorteil für die Athleten/innen. Sie wissen, dass sie dabei sind und können sich in Ruhe auf das vorbereiten was sie erwartet. Dann könnte man zum Beispiel auch ein Hitze Trainingslager irgendwo auf der Welt einlegen, um sich auf den Tag X bei WM oder Olympia vorbereiten, anstatt sich durch die deutschen Marathon Citys zu schließen.

Spannend ist es auch auch mal neue Wege zu gehen. Mal was riskieren für den Traum vom Olympia. Homiyu Tesfaye zum Beispiel. Marathondebüt in Frankfurt. Gut, sein Selbstvertrauen lief im Oktober drei Schritte vor ihm, aber auch so lernt man. Auf dem Weg zu neuen Bestleistungen. Grenzen verschieben. Das ist doch auch das, was unseren Sport ausmacht. Nicht nur bei der Spitze, sondern auch bei vielen von euch. Daher bin ich mir auch sicher das uns ein megaspannendes Frühjahr erwartet.  Philipp Pflieger (DNF in Berlin) muss und will noch einmal ran. Hendrick Pfeiffer (tolle 2:15) nach langer Verletzung wird auch den nächsten Versuch starten. Arne Gabius (2:12:57 in New York) will mit 38 unbedingt nach Tokio.  Dann die weiteren Reihen dahinter. 2:11:30 ist die Marke, die es zu knacken gilt. Bei Redaktionsschluss ist das Debüt von Amanal Petros noch nicht gelaufen. Aber wenn auch er in diese Bereiche laufen kann wird er sich sicherlich auch die Chance auf einen 2. Marathonversuch offenhalten.

Bei den Damen genau das gleiche. Quali ist das eine, dann aber zu den besten der Quali-Läuferinnen zu zählen ist das andere. Melat Kejata (Kassel) sollte mit Ihren 2.23:57 „save“ (dt. sicher) sein. Dahinter gibt es dann aber doch einige die die Norm von 2.31 knacken können. Katharina Steinruck mit 2.27 ist auch relativ „save“. Deborath Schöneborn hat im Köln mal „probiert“. Ein Normangriff war gar nicht geplant. Heraus kamen 2:31:18. Ob es einen weiteren Versuch im Frühjahr gibt, steht noch nicht fest. Aber auch hier gilt, warum nicht, wenn die Chance da ist. Dann kommen sicher noch mal 4-5 Mädels dazu die es auch Rennen können. Daher, freuen wir uns auf ein tolles Frühjahr. 2020 wird groß(artig), dessen bin ich mir jetzt bereits schon sicher.

Der Mythos Olympia, er zählt bei vielen Top Sportlern immer noch. Egal ob man beim Thema Olympia an Geld, Macht und Spiele denkt. Für viele waren es die Spiele die das Saatkörner im Kopf waren, dessen Pflanze nun immer größer wird. Diese blüht dann, wenn man ins Stadion einmarschieren darf und am Start steht. Hier schließt sich für viele der Kreis. Denn ganz ehrlich. Wie viele Möglichkeiten hast du als Athlet dich zu qualifizieren? Okay, die Springreiter oder die Sportschützen sicherlich deutlich mehr als die Läufer/innen. Von daher ist der Qualibogen gespannt. (Schon wieder ein Wortwitz – nun gibt`s nen fünfer in die Kalauerkasse). Alles muss halt passen.

Wir werden wieder zusehen. Anfeuern, mitleiden und unseren Kommentar abgeben. So ist das halt in einer großen Sportfamilie. Es ist halt wieder LAUFZEIT und alles beginnt am 1.1.2020 wieder bei 0. Genauso wie in eurem Trainingsbuch.

Also, seit auch in diesem Jahr nett zueinander. Bleibt fleißig, neugierig, aufgeschlossen und übertreibt nicht oder verteilt keine verbalen Spitzen, denn das wird auch im neuen Jahr mein Job sein. Und sollte euer Laufjahr 2019 gar noch so unterirdisch gewesen sein, dann schenke ich euch wieder ein herzliches

Glück auf

Euer Andreas

 

#moderator #sportmoderator #sportmoderation #eventmoderation #experte #moderatonrw #moderatorgesucht

 

 

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Der nächste Auftrag für mich am Sonntag zum neunten mal in die Eifel an den schönen Rursee. Danke für das Interview und das schöne Portrait.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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“Mensch MENZ” – Kolumne 10/2019 der Laufzeit & Condition


Spitzensport im Niemandsland.  Kennen wir unsere Laufhelden überhaupt noch?

Wie viele Hüte habt Ihr eigentlich jeden Tag auf? Nein, Ihr habt nicht fälschlicherweise die Cosmopolitan gekauft. Ihr seid schon noch richtig bei der Laufzeit & Condition. Mit der Frage der Hüte die man selber trägt, meint man im Coaching welche verschiedenen Aufgaben begleiten dich durch den Tag. Heißt z.B. Arbeit, Familie, Sportverein, eigene andere Hobbys und dann vielleicht noch einen Elternteil pflegen. Ist eine Aufgabe erledigt, Hut ab – neuer Hut auf – was anderes machen. Nicht nur gelegentlich, sondern ständig. Okay, ich sehe schon Ihr verzweifelt, kommen wir zum Sport.

Welche Aufgabe hat heute ein erfolgreicher deutscher Laufsportler, sagen wir mal in der deutschen Spitze. Klar –  trainieren, gesund essen, auf die Regeneration achten und wenn er gerade keinen potenten Sponsor hat auch arbeiten oder studieren. So war es zumindest bislang immer gewesen.

Heute kommt noch ein weiterer Hut (da sind sie wieder) dazu. Eigen-PR. Eigenes Marketing ist für uns alle wichtig. Gehen wir zum Vorstellungsgespräch für einen neuen Job bereiten wir uns vor, ziehen uns gut an – also Eigen PR. Haben wir unser erstes Date mit einem anderen Menschen, zeigen wir uns von der besten Seite – Eigen-PR.

Unsere deutschen Sportler in der Leichtathletik sind nicht auf Rosen gebettet und wenn es doch klappt das sie (gerade so) von Ihrem Sport (über)leben können, steht meist ein Unterstützer dahinter. Die gibt es nicht wie Sand am Meer und so ist es klar und auch nachvollziehbar, dass jeder der sich etwas über diese Schiene verspricht, sich im besten Licht darstellen möchte. Natürlich geht das in den meisten Fällen über Leistung. Doch was nützt dir die beste Bestleistung, wenn du nicht darüber sprichst oder darüber in deinem potentiellen Unterstützerkreis berichtet wird. Da kommt wieder mein Lieblingsthema – Social Media – ins Spiel. Homepage war gestern und ist aber auch noch ein wenig heute. Heut und in Zukunft wird weiter Instagram, Facebook oder andere Soziale Medien das Einkommen der Läufer in Deutschlands Spitze bestimmen. Die User (Nutzer) zahlen zwar keinen Beitrag , leisten Ihn aber durch Ihre Follower-Klicks (deutsch: Sie abonnieren diese Nachrichten). Ist ein Sportler mit vielen „Interessenten“ gesegnet so steigt auch die Chancen, dass er für potentielle Sponsoren aus der Industrie oder dem Sportartikelmarkt interessant wird.  Das heißt aber auch für den Sportler, dass er regelmäßig Content (Nachrichten mit Inhalt) liefern muss. Dies bedeutet Zeit die für anderen Hüte fehlt. Außerdem muss unter dem Hut dann auch Geist sein, nämlich ein kreativer.

Viele der deutschen Sportler nutzen dieses bereits um sich in ein gutes Licht zu rücken. Für manch einen ist es Pflichtprogramm, der andere geht in dieser Aufgabe richtig auf und zeigt plötzlich noch mehr Talente als nur die sportlichen. Und so sollte man denke das bei Millionen an Läufern und Läuferinnen die zahlen der „likes“ bei den besten in unserem Sport durch die Decke gehen müssten.  So habe ich mir mal ein paar Zahlen bei Instagram herausgepickt.

Abonnenten Stand September 2019.  Sabrina Mockenhaupt: 52.300, Anna & Lisa Hahner: 44.700., Konstanze Klosterhalfen: 41.600, Philipp Pflieger: 15.300, Arne Gabius: 11.000, Alina Reh: 7.300, Richard Ringer: 4.250

Das war jetzt nur eine Auswahl von den Läufern der Top 10 in Deutschland was die Leistung angeht. Doch es stoßen in dieses Ranking seit langem weitere Sportler/innen die auch etwas mit Laufen zu tun haben hinzu. Sportliches leistungslevel: Klein- bzw. Mittelklassewagen.  Was macht diese Personen, sind übrigens viele Mädels dabei, so attraktiv für die User das sie ständig Neuigkeiten von Ihnen sehen und lesen möchten? Gründe sind darin zu suchen, dass sich anderen Frauen durch die Aktivität angesprochen fühlen und hier Vorbilder sehen um das gleiche an Sportlichkeit zu erreichen. Oder man vergleicht sich i.S. Outfit und Ausstattung, hat evtl. sogar eine Anregung wie das nächste Laufdress aussehen könnte. Und da kommen wir auch zum Kern. In diesem Fall sind dann gerade diese Art von Sportlern (ja, auch bei den Männern gibt es welche) oder Sportlerinnen (in der Mehrheit) die als meinungsbildenden Personen von der Industrie angesprochen, ausgestattet oder anderweitig gefördert werden. In den meisten fällen sind es dann hier Naturalien, in Form von Sportausrüstungen die man dann (clever) auf den nächsten Bildern wiedersieht.  Die Marketingstrategie der Industrie ist nicht neu, hat aber den Nachteil, das leistungsstarke Sportler/innen oft das nachsehen haben (weil zu wenig Interessierte Abonnenten).

Wen feiert die Laufszene, wen kennt Lieschen Müller vom Lauftreff „Abumseck“? Genau, die mit denen sie sich vergleichen kann und die von Ihren Leistungen ähnlichen Menschen. Den letzten großen Straßenlauf in der Stadt xy….wer den gewonnen hat? Na, der dünne, große der so schnell vorbei war beim Überrunden, das der Luftzug den er mitgebracht hatte, schon angenehm war bei den 30 Grad. Puh, war ja wirklich heiß das Rennen. Sagte Holger Meier von eigenen Lauftreff auch und der kann ja gar nicht auf Hitze, daher war er auch 2 Minuten langsamer. Tat gut nachdem er beim Treff immer so angeberisch vorwegläuft.

Der Grund warum immer weniger Leute auf dem Läufervolk unsere Leistungsträger nicht mehr kennt ist der, dass sie unerreichbar von der Leistung sind. Wir vergleichen uns in Deutschland halt sehr gerne und daher ist der Laufkollege interessanter als der Sieger. Social media kann hier sicherlich weiter hilfreich sein, aber es ist nur ein Hut. Dieser sollte aber weiter vom Leistungssport gespielt werden. Wie sollte der Content idealerweise aussehen?  Er sollte nahbar sein, auch wenn die Leistungen von anderen nicht erreichbar sind. Er sollte menschlich sein, auch wenn die gezeigten Leistungen für viele unmenschlich erscheinen.

Ein anderer Grund könnte aber auch sein, dass es mittlerweile viele Läufer/innen gibt für die der Laufsport ausschließlich der Ausgleich zum Job oder zum stressigen Leben ist. Diese Zeit verbringt man am liebsten mit sich selber und hat dann wenig Interesse daran an andere zu denken, außer sie sind aus den eigenen Familien oder dem Freundeskreis. Laufzeitungen werden (leider) nur sehr selten oder gar nicht konsumiert und da wir ja in Deutschland weiter das Problem haben, das die Leichtathletik oder der Laufsport nicht als massenmedientauglich im TV Sinne gehalten wird. Keine oder wenig medienwirksame Auftritte unserer Starläufer, keine Möglichkeit sich auch denen zu präsentieren die den schnellen Mensch noch nicht kennen. Ich frage mich immer warum das im Fußball funktioniert. Dort werden ja bereits Regionalligaspieler verehrt und die sind 4.klassig und trainieren im Zweifel nicht jeden tag wie so mancher Läufer.

Wenn die eigene Werbemaschine nicht angeworfen wird, klappt es halt auch nicht mit dem eigen PR Aufbau. Und wenn du keine PR machst sinken die Chancen wieder einen potentiellen Großsponsor zu bekommen. Hast du diesen, hat dieser meist eine Marketing Abteilung der dich beim Social Media Auftritt unterstützt oder diesen komplett (in deren Sinne) übernimmt. Was heißt das für die Athleten? Zuerst steht die Eigeninitiative, womit wir wieder bei einem der Grundprobleme sind. Wie wichtig ist der Aufbau der eigenen Marke und sollte man sich diesen Hut nicht regelmäßig aufsetzen.

Ich weiß nicht ob es an der DNA unseres Sportes liegt, denn schon in den 60er/70er Jahren waren wir Läufer ja die verrückten die durch den Park liefen, während andere dort nur saßen oder spazieren gingen. Auch in diesen „frühen Jahren“ hatte der Fußball einen anderen bzw. besseren Stellenwert im Gefüge der deutschen Wohnzimmer.  Aber jammern hilft nicht. Wir haben ALLE (Spitzen- und Breitensport) jetzt die Chance in diesem Ranking aufzuholen. Vielleicht klappt es dann ja bald man mit einem läuferischen deutschen Messi oder Neymar.

Okay – wieder eine Hausaufgabe für euch. Ihr schaut euch nach den deutschen Herbstmarathons mal alle Profile der besten deutschen auf Instagram oder meinetwegen auch Facebook an und lasst mal ein Like da. Kontrolliert wird auch noch nicht morgen – Ihr könnt euch diese Aufgabe ja einteilen.

Ach so, du in der letzten Reihe. Du hattest mich gerade gefragt, warum ich denn so viele Worte (die du ja eh schon alle kennst) in Klammern erkläre? Ganz einfach. Wir, die Laufzeit & Condition sind eine große bunter Lesergemeinschaft. Wenn ich schon mit Begriffen für Menschen zw. 20 und 45 umherwerfe, dann vergesse ich aber auch unsere treuen Leser ab der M70 nicht. Die sollen ja auch mitbekommen, was ich da wieder mal spitz verzapft habe und das war wie immer total übertrieben.

Glück auf Ihr lieben (auch für euer Herbsthighlight) und denkt an die Hausaufgabe

Euer Andreas

 

 

Die “Mensch Menz” Kolumne im Magazin “Laufzeit & Condition”

Hallo in die Runde. Wie leicht lassen wir uns eigentlich beeinflussen? Nein, ich meine damit nicht durch den Lebenspartner, sondern mehr durch die Medien. Klar, die TV Formate sind auch nicht besser geworden und vieles wiederholt sich. Nein, ich meine da mehr die Sozialen Medien. Ganz ehrlich, wer hat denn noch kein Facebook, Instagram oder andere Apps auf dem Mobilphone und schaut nicht in freien Minuten mal drauf um sich ablenken zu lassen. Sehen was die Kollegen machen oder auch schauen was es in der Welt da draußen noch so alles zu entdecken gibt.

Wir lassen uns dadurch ja auch gerne inspirieren. Neue Laufklamotten, die irgendjemand den wir nicht kennen, durch die Wälder trägt. Aufgenommen in bestem Licht, mit glücklichen Menschen die ihrer Leidenschaft nachgehen. Es wirkt manchmal ein wenig gestellt. Manchmal? Nee, ganz ehrlich, immer mehr. Wenn man nicht gerade das Zieleinlaufbild von Lieschen Müller vom Lauftreff seines Vertrauens sieht. Verschwitzt, mit Salzrändern an der Tight die sie vor 5 Jahren gekauft hat. Das ist wahres Leben.

Doch die Instawelt möchte uns immer öfter etwas anderes zeigen. Naja, vielleicht hat „Herr Insta“ sich das damals auch anders vorgestellt. Zumindest laufen jetzt Menschen zur Höchstform auf und zeigen Top Leistungen, best gestylt und mit einem lächeln wie beim Model Casting. Fake News – höre ich da jetzt schon wieder einige von euch rufen. JA – richtig. Aber WIR wollen das so. Nur so ist zu erklären warum Influencer einen solchen Zulauf bekommen, mit Followerzahlen die so mancher Sport Profi nicht hat.

Wie ist das zu erklären?  Ist es nicht der Wunsch von uns allen das diese Bilder genau auf uns abstrahlen. Möchte man nicht den eigenen Kopf auf dieses Bild montieren um zu zeigen, dass man es geschafft hat? Das man auch so aussehen kann?

Wir befinden uns in der Zeit der Coaches, der Motivatoren, der Personal Trainer. Selbstoptimieren ist das Wort unserer (Frei-)zeit. Ich meine in nahezu jeder Zeitschrift bekommt man Tipps wie man sein Selbst (sei es äußerlich oder innerlich) verbessern kann. Alles herausholen. Jeder kann es schaffen. Weniger trainieren – schneller werden. Ich hatte mal vor langer Zeit den Spruch entwickelt „gar nicht trainieren – Bestzeit laufen“. Klar – ich übertreibe wieder, aber Ist ja auch mein Job hier.

Aber viele die sich in der Welt des Lauf Social Media verlieren, sind potentielle Kandidaten für Überlastungen oder Übertraining. Wenn andere es können, kann ich es ja auch.  Ich denke auch manchmal sie stehen vor dem finanziellen Burn-out. Denn wenn man bedenkt was man alles halben „sollte“ um ein/eine erfolgreiche/r Sportler/in von heute zu sein, so ist die Geldbörse ständig geöffnet. Lauf- Social Media Plattformen als Werbeplattform sind absolut legitim und gerade die „no names“ mit den schönen Bildern sind die Top Werbeträger von heute. Daher ist es auch nicht verwunderlich das große Unternehmen neben den wenigen Spitzensportlern auch immer mehr die Breitensportler mit Charisma ansprechen. Glaubhaftes Marketing kombiniert mit einer Fan Base die der Mensch mitbringt. Die Kosten sind überschaubar. Meist wird in Naturalien bezahlt, die natürlich auch aufs Foto müssen.

Es hat alles seine Berechtigung, dennoch sollten wir nicht vergessen das vieles doch der schöne Schein ist. Hochglanzwerbung die manchmal wenig realitätsnah ist.

Der schöne Vorteil den die Social Media Welle mitgebracht hat, sind zum Beispiel Portale wie Strava oder andere Plattformen um sein Training zu dokumentieren und zu teilen. Hier ist für die meisten der motivierende Faktor sehr hoch. Dranbleiben und sich vielleicht auch mit der Community auszutauschen. Natürlich hat auch Strava seine Gefahren. Ich hatte euch meine Meinung und meine Erfahrung ja schon vor längerer Zeit beschrieben. Die „Jagt“ nach den KOM`s (Bestleistungen auf einem besonderen Streckenteil) lassen sehr gerne den eigentlichen Teil des Trainings vergessen.   So manch einer ist geradezu KOM-süchtig und hat anstatt seines Trainingsplanes nur das „Ballern“ im Kopf.          

„Ballern“ – vielleicht das Wort der 10er Jahre im Laufsport. Flo Neuschwander hat es ja gesellschaftsfähig gemacht. Auch er ist ein Phänomen des Social Media im Laufsport. Flo ist sicherlich eine Lichtgestallt unseres Sports. Er vermittelt das Laufen nicht öde ist, sondern Ultraspaß machen kann. Wie? Indem man auch mal auf sein Baugefühl hört und es auch mal „laufen lässt“ –  ballern eben.

Das sicherlich viele sich dadurch inspiriert gefühlt haben auch dem Laufsport zu beginnen oder ihn regelmäßiger auszuführen, auch mal bei Wettkämpfen am Start zu stehen ist ein Verdienst von Florian. Doch ohne die Social Media Bewegung hätte es wohl eben nur ein kleiner Kreis mitbekommen. So ging dieser Trend viral.

Was lernen wir aus diesen ganzen Sachen? Social Media ist wichtig für viele Menschen. Wichtig ist aber auch das man erkennt was noch eigenes Leben ist und wo die Phantasie beginnt. Das jeder von uns einzigartig ist und wir nicht alle und alles über den gleichen Kamm scheren können und auch nicht sollten. Wir sollte die Chancen erkennen und immer auf die sichtbaren Gefahren hinweisen.

Doch was würde passiert, wenn plötzlich alles auf einfach ausfallen würde. Kein Netz, kein GPS. 90er Jahre Style.  Dann stehen wir alle wieder mit unserer Stoppuhr in den Laufschuhen und rufen unsere Laufkollegen an um zu fragen ob sie Lust haben mitzurennen.  Spannend wäre zu erkennen wieviel Laufszene heute dann noch übrigbleiben würde. Der harte Kern oder hat es die Social Media Welle incl. der Tools die sie mitgebracht hat wirklich geschafft Menschen vom puren Laufsport zu begeistern.

Ein spannende Frage die sich jeder von uns selbst beantworten kann, wenn man wieder die GPS Uhr ausfällt und man vor der Frage steht. „Ohne alles“ loslaufen oder verzweifelt wieder ins Haus zurück und was anderes machen da Laufen ja jetzt aktuell nicht möglich ist.

Okay Ihr Puristen, ich bin dann mal raus. Meine GPS Uhr hat nämlich wieder 100 %.

Glück auf, euer Andreas

In Deutschland gibt es über 3500 Laufveranstaltungen mit über 2 Millionen Teilnehmern. Damit gilt der Laufsport-Sektor zu den größten aktiven Sport Segmenten in der Republik. Veranstaltungen sind mittlerweile zu Events geworden, die teilweise weit über das eigentliche sportliche Geschehen hinaus gehen. Seit Jahren nimmt auch immer mehr das Interesse der Sportartikelindustrie zu, die diese Events als Werbeplattform nutzen. Egal ob regional oder überregional. Sportsponsoring gehört zur Unternehmenskommunikation in allen Bereichen der Wirtschaft.

Umso wichtiger ist es diese Art von Events als Moderator richtig und angemessen zu unterstützen. Laufsport Moderation ist heute mehr als nur die Namen der ankommenden Läufer von einer Liste abzulesen. Vielmehr ist hier der komplette Profi gefragt, der zu einer Schlüsselfigur der Veranstaltung wird.

Da ich immer wieder gefragt worden bin, was denn eine herausragende Arbeit als Moderator im Laufsport ausmacht, habe ich mich entschlossen hier ein kurzes zweiteiliges Manual zu erstellen. Angesprochen werden hier unter anderen junge Nachwuchs Moderatoren oder Kollegen aus anderen Segmenten, die sich in einem Auftrag im Laufsport wiederfinden und gebucht worden sind aber auch Kunden aus der Wirtschaft die maßgeblich an der Buchung des Moderator beteiligt sind.  Auch der Vereinsmitarbeiter kann hier einige Anregungen finden, der für eine vermeintlich kleine Veranstaltung die Position des „Moderators“ erhalten hat. Da es viele kleine Laufsport Veranstaltungen gibt die über ein nur geringes Budget verfügen, ist dieses absolut legitim. Dennoch könnte auch hier ein Moderationsprofi noch einmal mehr Couleur hineinbringen.



Die besten Laufsport Moderatoren kennen die 4 Schlüsselanforderungen die eine gute von einer herausragenden Moderation unterscheiden. Es gibt viele gute Moderatoren die Ihr eigenes Handwerk verstehen, dennoch fehlt die feine Ausarbeitung des einen oder anderen Schlüssels.

Schlüssel 1: Denken wie der Veranstalter
Dies ist wohl der wichtigste Schlüssel. Viele Moderatoren gehen immer von einem vollständigen Briefing des Kunden bzw. Veranstalters aus und denken mit diesem Wissen die Veranstaltung im Griff zu haben.  Erfahrungsgemäß beschränkt sich das Briefing meist auf den Zeitplan und die Punkt die dann „abzuarbeiten“ sind.  Nur sehr selten bekommt man Infos die für die Veranstaltung gleichermaßen wichtig sind, wie auch für die Läufer und die Zuschauer. Daher mein Tipp: Denke wie der Veranstalter. Beschäftige dich mit dem was dich erwartet. Wo sind die Toiletten, wo sind die Umkleiden, wann ist die Siegerehrung und was wird geehrt. Egal ob von Läufer oder Eltern von Kindern gestellte Fragen, die es zu beantworten gilt. Warum? Weil sie denken der Mensch mit dem Mikrofon ist auch der Verantwortliche dieses Events. Daher: Bevor du ständig an diesen verweist (wobei du meist eh nicht weißt wo er sich gerade aufhält, da die Orga Leitung zumeist an vielen Stellen gleichzeitig sein muss) sei auf alle Fragen vorbereitet.  Verstehe warum -was – wo und wie stattfindet. Der Moderator eines Laufes ist die verlängerte Hand der Orgaleitung und muss auch bereit sein als solche aufzutreten. Nicht mit Entscheidungen, sondern mit klaren Ansagen, wenn Unklarheiten bestehen.  

Schlüssel 2: Denken wie der Läufer (Teilnehmer)

Ein Moderator der sportfremd ist wird sich schwer tun sich in die Gemütsverfassung eines Läufers vor dem Wettbewerb zu versetzen. Daher sollte man sich mit dieser Spezies auseinandersetzen. Läufer haben meist Ihren eigenen Rhythmus oder Ihr Muster vor einem Start. Leider geraten diese Muster und der Wunsch des Veranstalters sehr schnell auseinander.

Beispiel 1: Der Starter hat sich angemeldet aber nicht die Ausschreibung mit den Informationen durchgelesen. Fragen kommen auf und ist verwirrt. Der Moderator muss solche Tendenzen erkennen, wenn im Starterfeld Fragen sich breit machen (ich spreche damit nicht von Fragen einzelner Läufer). Als aktiver Sportler denkt der Moderator wie der Starter und handelt selbstständig danach, wenn er das Gefühl hat das er durch eine „Ansage“ vielen Menschen helfen kann.

Schlüssel 3: Wichtige Informationen an die Zuschauer geben

Wenn ein Läufer bei einem Event teilnimmt bringt er meist einen oder mehrere Personen zum Betreuen oder zuschauen mit. Diese gilt es während des Rennens über die wichtigsten Facts zu Informieren. Beispiele: a) Wann kommt der erste Läufer (so kann der Zuschauer vielleicht noch über die Expo gehen, falls vorhanden ohne sich sorgen zu machen seinen Läufer zu verpassen). b) Wer ist an Spitze des Rennens. Gibt es Besonderheiten. Besondere Starter, besondere Geschichten um den einen oder anderen Starter.   c) Wie geht es organisatorisch nach dem Rennen weiter.  Dieses sind nur einige Dinge die bei der Moderation für die Zuschauer von Wichtigkeit sind.

Schlüssel 4: Die wichtigsten Infos an die Läufer/innen.

Hier vermischen sich unter anderem teilweise die Schlüssel 1 und 4. Ganz klar. Wichtige Informationen des Veranstalters was den Rennablauf angeht müssen durch den Laufsport Moderator weitergeben werden. Er ist das Sprachrohr für Ihn und wichtig für alle die sich im Vorfeld mit Ihrem eigenen Start und deren Anforderungen nicht ausreichend beschäftigt haben. Der Unterschied zwischen einem guten und sehr guten Laufsportmoderator ist auch der, dass man sich selber auf dem Strecken sieht und genau weiß welche Informationen die Person gerade benötigt welche gerade an der Bühne vorbeiläuft. Auch hier gibt es viele anschauliche Beispiele.   

Schlüssel 5: Vergiss die Partner und Sponsoren nicht

Die wenigsten Veranstaltungen tragen sich nur über Startgelder oder Einnahmen die aus der reinen Veranstaltung erwirtschaftet wurden.  Die Kosten sind im Laufe der Jahre für eine gut organisierte Veranstaltung deutlich gestiegen. Daher sind Laufevents auf Partner und Sponsoren angewiesen.  Sei es der Bürgermeister der dafür gesorgt hat das manche Wege durch die Verwaltung zur Umsetzung der Veranstaltung leichter gegangen werden konnten oder die regionale – bzw. überregionale Sponsore der sich monetär beteiligt. Hierbei ist es wichtig das man diesen in Absprache mit der Organisationsleitung eine Plattform bietet. So wie in der Wirtschaft Kundenpflege wichtig ist, so ist die Partner und Sponsorenpflege noch vielfach nicht so ausgeprägt wie sie es sein sollte.  Daher – stelle die richtigen Fragen an die richtigen Personen zur richtigen Zeit. Interviews sind nicht nur ein abzuarbeitender Punkt sondern kann existenziell für eine Veranstaltung sein die auch in den nächsten Jahren bestehen oder sogar wachsen möchte.

Keeper of the five keys

Wer diese Schlüssel beherrscht, kann als Moderator einer Laufsport Veranstaltung schon sehr hilfreich sein. Wenn Ihr denkt das dieses alles sehr einfach klingt, dem sei gesagt das nun die „Diamanten“ kommen die diese Schlüssel dann noch mehrfach potenzieren. Das Problem ist, wenn man diese NICHT hat ist auch der Besitz der 5 Schlüssel nahezu wertlos.  Ich möchte diese Diamanten mit euch in der nächsten Folge besprechen.

Andreas Menz bietet spezielle Coachings für Moderatoren im Ausdauersportbereich an. Interessenten nutzen bitte das Kontaktformular zur Anfrage.